Schrittmacher - EKG

Schrittmacher Begriffe

  • Stimulationsfrequenz
    Entspricht der Frequenz, mit der der Schrittmacher das Herz stimuliert. Schrittmacher mit einem vierten Buchstaben im Code sind auch in der Lage, die Stimulationsfrequenz bei Belastung zu variieren. Der Schrittmacher reagiert dann bei schnellerer Atmung oder auf Bewegung. Bei synchronisierten Zweikammersystemen mit eigenen Vorhofaktion und fehlender Überleitung hängt die ventrikuläre Stimulationsfreuenz von der im Vorhof ermittelten Eigenfrequenz ab.

  • Impulsamplitude, Impulsbreite
    Der "Output" des Schrittmachers wird bestimmt durch Impulsamplitude und Impulsdauer. Die Impulsamplitude wird in Volt angegeben und entspricht der Impulsstärke, die Impulsbreite gibt die Dauer des Impulses an und wird in ms angegeben. Nach der Implantation einer Schrittmachersonde verändert sich das Gewebe um die Elektrode. Ein bis drei Monate nach Implantation muß die Reizschwelle erneut ermittelt werden und die Programmierung des Output angepasst werden.

  • Reizschwelle
    Die Reizschwelle wird ermittelt, indem man den Impuls des Schrittmachers schrittweise erniedrigt. Die Reizschwelle wird erreicht, wenn der Impuls gerade noch in der Lage ist, das Myokard zu stimulieren und zu depolarisieren. Der Output des Schrittmachers wird dann zur Sicherheit etwas stärker eingestellt.

  • Sensing
    Unter Sensing versteht man das Messen und Erkennen von intrakardial abgeleiteten EKG-Signalen. Das richtige Erkennen von Eigen- aktionen des Herzens und damit die korrekte Erfassung der entsprechenden Herzfrequenz ist Voraussetzung für die korrekte Funktion der meisten modernen Schrittmachersysteme. Die Einstellung des Sensing entscheidet, welche intrakardialen Signale vom Schrittmacher als Herzeigenaktion gedeutet werden. Zu empfindlich programmierte Systeme neigen zur Fehlinterpretation von äußerlichen Einflüssen (=oversensing), zu unempfindlich eingestellte Systeme erkennen eigene Herzaktionen Aktionen nicht als solche und reagieren nicht entsprechend. ( undersensing).

  • Hysterese
    Der Patient erhält die Möglichkeit, mit seiner Eigenfrequenz unter die Stimulationsfrequenz des Schrittmachers zu sinken. Der Schrittmacher setzt erst bei einer einstellbaren kritischen Grenze ein und stimuliert dann mit der eingestellten Stimulationsfrequenz. Es wird dadurch verhindert, daß der Schrittmacher in physiologisch bradykarden Phasen stimuliert. ( in Ruhe, im Schlaf)
    Beispiel: Eingestellte Stimulationsfrequenz: 60/min. Im Schlaf sinkt der Eigenrhythmus unter 60/min, erst bei einem Eigenrhythmus von 50/min setzt der Schrittmacher ein und stimuliert dann mit 60/min.

  • Mode switching
    Programierbare Funktion, die den Schrittmacher bei bestimmten Ereignissen in einen anderen Modus umschaltet.
    Beispiel DDD- Modus: bei zu hoher eigener Vorhoffrequenz ( Tachykardie oder Flattern / Flimmern) und fehlender Überleitung schaltet der Schrittmacher in den VVI-Modus um und stimuliert den Ventrikel asynchron zum Vorhof mit fest eingestellter Frequenz.

  • Rate Drop Response
    Schrittmachersysteme mit Rate Drop Response sind in der Lage, plötzliche Frequenzabfälle zu erkennen und mit einer speziell auf den Patienten eingestellten Therapiefrequenz zu reagieren. Plötzliche Frequenzabfälle sind häufig Ursache unklarer Synkopen. Der Schrittmacher kann dabei zwischen physiologischen Frequenzabfällen (z.B. nach sportlichen Belastungen) und pathologischen unterscheiden. Erste Studien belegen, dass die Häufigkeit von Synkopen bis zu 90 % reduziert werden könnten.





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