Trägt man die Richtungen der Ableitungen nach Einthoven und Goldberger im Cabrerakreis ein, kann man erkennen,
über welche Herzabschnitte die einzelnen Ableitungen in der
Frontalebene des Körpers Auskunft geben.
Die Anordnung der Extremitätenableitungen im Cabrerakreis entsprechen nicht der Reihenfolge des
Standard-EKG,
da sie dort nach ihren Erfindern sortiert sind.
Manche EKG-Geräte bieten alternativ die Reihenfolge nach
Cabrera an.
Praktische Anwendung: Der Cabrerakreis erleichtert die Interpretation des EKG, weil man auf einen Blick erkennt,
welche Ableitungen benachbart sind. Beispiel: Hinterwandinfarkt ist in den Extremitätenableitungen unten zu erkennen,
also II, III, aVF.
Das Bild zeigt das Schaltschema
für die Brustwandableitungen nach Wilson.
Durch die Verbindung der drei Extremi- tätenelektroden mit je 100 k-Ohm-Wider- ständen entsteht eine Nullelektrode
in der Mitte des Körpers, die als CT (central terminal) bezeichnet wird. Die Brustwand- ableitungen V1-V6 untersuchen das Potenzial zwischen dem CT und den
Ableitungen V1 bis V6.
Die Ursache von Störungen beim Schreiben der Brustwandableitungen kann an der Elektroden V1 bis V6 liegen, aber wegen des CTs auch an der
Fixierung der vier Elektroden an den Extremitäten.
Praktischer Tip: Um die Brustwandableitungen genau zu positionieren, muß man wissen, wie man einen ICR findet. ICR bedeutet Intercostalraum, liegt also zwischen zwei Rippen.
Den ersten ICR findet man, wenn man vom Schlüsselbein nach unten rutscht, zuerst fühlt man die erste Rippe und dann rutscht man in den ersten ICR.
V1 im 4. ICR am rechten Sternalrand
V2 im 4. ICR am linken Sternalrand
V3 auf der 5. Rippe zwischen V2 und V4
V4 im 5. ICR auf der Medioclavicularlinie
V5 vordere Axillarlinie, gleiche Höhe wie V4
V6 mittlere Axillarlinie, gleiche Höhe wie V4
Es gibt noch weitere EKG- Ableitungen, die bei speziellen Fragestellungen zum Einsatz kommen. Sie sind unter Basics / Thema
Erweiterte Ableitungen zusammengefasst.