Physiologische Grundlagen

Bedeutung des Sinusrhythmus

Nur wenn der Rhythmus im Vorhof entsteht und bei der Überleitung im AV-Knoten verzögert wird, ist ein optimales Zusammenspiel von Vorhöfen und Kammern möglich. Die Vorhöfe pumpen dann das Blut in die Kammern, von wo es dann weiter in die Lunge bzw. die Aorta transportiert wird. Arbeiten Vorhöfe und Kammern nicht derart zusammen, wie es bei vielen Rhythmusstörungen der Fall ist, kann sich das Herzzeitvolumen (Blutmenge, die vom Herz gepumpt wird) bedeutend vermindern. Es ist daher wichtig, daß der Herzrhythmus vom Sinusknoten bestimmt wird.

Beispiel aus der Praxis: Verliert ein Herzgesunder den Sinusrhythmus, kann dies das Herz i.d.R. problemlos verkraften, beim Herzkranken kann dies jedoch zur Dekompensation führen.

Führungsrolle des Sinusrhythmus

Die führende Rolle des Sinusknotens bei der Reizbildung kommt dadurch zustande, dass tiefer liegende Teile des Erregungsbildungs- und Leitungssystems im Herzen eine langsamere Schrittmacherfrequenz als der Sinusknoten haben, so dass die Erregung vom Sinusknoten dort bereits eintrifft, bevor die spontane Depolarisation der tieferen Teile eintritt. Setzt der Sinusknoten aus oder wird die Erregungsleitung blockiert, springen in der Regel tiefer liegende Zentren ein.

1: Der Sinusknoten ist das schnellste Schrittmacherzentrum mit einer Frequenz von ca 70-90/min

2: Das nächste Zentrum liegt um den AV-Knoten, die Frequenz beträgt ca. 5o-60/min

3: Im Bereich des His-Bündels entstehen Rhythmen mit einer Frequenz von ca. 45-50/min

4: Setzen alle anderen Zentren aus, dann übernimmt als letztes die Kammer mit einer Frequenz von ca. 30/min




Durch die HNC-Kanäle ist der Sinusknoten in der Lage, gleich nach der Repolarisation mit der Vorbereitung auf die nächsten Entladung zu beginnen.

In der unteren Grafik sind die Entladungskurven der weiteren Schrittmacherzentren dargestellt. Es wird deutlich, daß der Sinusknoten den Schwellenwert zuerst erreicht, dadurch depolarisiert und in Folge alle unter Ihm stehenden Zellen entläd, bevor andere Schrittmacherzentren zum Zuge kommen.

Erst wenn der Sinusknoten langsamer schlägt oder sogar aussetzt, haben die anderen Zentren die Zeit, selbst den Schwellenwert zu ereichen und den Rhythmus zu übernehmen.



Schwäbische Bauernregel: Schlägt im Takt der Sinusknoten...hat der Opa warme Pfoten








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