Schleifengalvanometer
Beim später entwickelten Schleifengalvanometer bewirkte der schwache Herzaktionsstrom
die Drehung einer Drahtschleife im Magnetfeld, ein an der Spule angebrachtes Spiegelchen
leitete einen darauf gerichteten Lichtstrahl zur Registrierung ab.
Röhrenverstärker
Das vom Körper abgeleitete Signal wurde mit Hilfe der Röhren verstärkt und
ermöglichte eine technisch einfachere Aufzeichnung. In diesem Fall wurde das so verstärkte EKG
mit einem Oszyllographen aufgezeichnet.
Mitte der zwanziger Jahre wurden Röhrenverstärker entwickelt, die in der Lage waren,
die elektrischen Potenziale zu verstärken und aufzuzeichnen.
Diese Geräte waren technisch wesentlich leichter zu bedienen und billiger. Sie ermöglichten erstmals
die Diagnostik in der normalen ärzlichen Praxis, was zuvor nur in Forschungseinrichtungen und
größeren Kliniken möglich war.
Tintenschreiber
Diese Technik ist auch heute noch im Einsatz. Im Magnetfeld der Spule wird durch den von den
Elektroden abgeleitete verstärkte Strom eine kleine Kapillare hin- und her bewegt, durch die
Tinte auf einen Papierstreifen gespritzt wird. Alternativ zu Tinte kann auch ein geheizter Stift
Thermopapier verfärben.
Der amerikanische Kardiologe Emanuel Goldberger erweiterte die Ableitungen von Einthoven und entwickelte
die Extremitätenableitungen aVR, aVL und aVF. Die Brustwandableitungen V1 bis V6 wurden nach dem amerikanischen
Kardiologen Frank Wilson entwickelt.
Die Entwicklung von Transistoren veränderte in den fünfziger Jahren auch die Technik der Elektrokardiographie,
es wurden EKG-Geräte entwickelt, die in der Lage waren, das aufgezeichnete Elektrokardiogramm direkt auf das Papier
auszudrucken.
Transistoren hatten auch weitere Vorteile. Zunächst konnten wesentlich kleinere, handlichere Geräte gebaut
werden. Transistoren benötigten im Gegensatz zu Röhren keine Anheizzeit, die Geräte wurden zuverlässiger.
Durch die Entwicklung integrierter elektronischer Bauteile konnten weitere technische Möglichkeiten realisiert werden.
Die EKG-Geräte waren nun in der Lage, die Ableitungselektroden selbständig zu überwachen, halb- oder
vollautomatisch programmgesteuert fertig zentrierte und formatierte EKGs auszudrucken.
Der Einsatz von Filtern verbesserte die Darstellung der EKG-Kurve. Durch den Einbau von Akkus wurden die Geräte
unabhängig vom Stromnetz.
Durch die verwendete Elektronik wurde es möglich, Texteingaben, die früher von Hand geschrieben werden mussten,
mit auszudrucken. Daten wie Name, Alter, Fallnummer, Medikamente sorgen nun für aussagekräftige Diagnoseunterlagen.
Moderne Geräte sind heute in der Lage, das EKG zu vermessen und die Zeitintervalle der einzelnen Abschnitte anzugeben.
Zudem drucken die Geräte gleich die vermutliche Diagnose aus. Durch integrierte Schnittstellen ist die
Datenübermittlung zur elektronischen Speicherung der Daten möglich geworden.