Defibrillation
Beim Kammerflimmern kommt es zu einer unkoordinierten Erregung einzelner Zellgruppen im Ventrikel, der Ventrikel wirft dabei
kein Blut mehr aus, was einem Herzstillstand entspricht. Das Kammerflimmern wird mit einer elektrischen Schockabgabe mit dem Defibrillator
behandelt. Je früher die Schockabgabe erfolgt, je größer sind die Erfolgsaussichten, das Kammerflimmern zu unterbrechen und
einen normalen Rhythmus wiederherzustellen. Ist ein Defibrillator nicht sofort griffbereit, muß sofort mit Reanimationsmaßnahmen
begonnen werden.
Die Energie wird über zwei Paddles abgegeben. Elektrodengel, das auf die Paddles aufgetragen wird, verhindert Verbrennungen. Im Handel
sind großflächige aufklebbare Defibrillationselektroden verfügbar, die die angewendete Energie besser verteilen und somit das
Verbrennungsrisiko mindern.
Beim Defibrillieren werden die Paddles zur Verringerung des Widerstandes fest angedrückt.
Wichtig: Durch die Energie der Defibrillation werden alle Zellen des Ventrikels depolarisiert, die kreisenden, unkoordinierten Erregungen hören damit auf
und der Sinusknoten hat die Chance, den Rhythmus wieder zu übernehmen.
Biphasische Geräte
Während herkömmliche Defibrillatoren die Energie monophasisch abgaben (von einem Paddel zum andern), arbeiten moderne Defibrillatoren biphasisch.
Der Strom wechselt im Verlauf der Energieabgabe die Richtung, die Menge der abzugebenden Energie kann gerätespezifisch verringert werden.
Die dreimalige Defibrillation innerhalb einer Minute ist seit den neuen ERC-Leitlinien von 2005 veraltet und wurde durch einmalige Schockabgaben mit der
vollen Energie abgelöst. (Gerätevorgaben beachten)
AED/ Automatisierter Externer Defibrillator
Die Erkenntnis, dass mit jeder Minute Herzstillstand die Überlebensrate um ca. 10 % abnimmt, hat zur Entwicklung moderner intelligenter Defibrillatoren geführt.
Vor Ort können an stark frequentierten Orten eingewiesene Laien Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand zu Hilfe kommen und das Gerät anschliessen.
Die Geräte führen die Anwender durch die zu unternehmenden Schritte und sind in der Lage, den Rhythmus des Patienten automatisch zu erkennen und
zu behandeln. In Deutschland sind die Geräte u.A. an Flughäfen verfügbar.
Die Paddles des Defibrillators sind mit Apex und Sternum gekennzeichnet. Dies hat
jedoch keine Bedeutung, da das Vertauschen keinen Einfluss auf den Erfolg der Defibrillation
hat.
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Defibrillation mit Paddles:
Rechts neben dem Sternum im 3. Zwischenrippenraum in der mittleren Klavikularlinie
Über der Herzspitze im 5. Zwischenrippenraum der mittleren Axillarlinie
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Bei Patienten mit implantierten Aggregaten (z. B. Herzschrittmacher) muss ein Abstand
von mindestens 10 cm zum Gerät eingehalten werden, um eine Beschädigung zu vermeiden. Der Strom zwischen den Paddles soll nicht parallel
zu den implantierten Sonden fließen.
Das Bild zeigt eine mögliche Platzierung der Paddles bei rechtsseitig implantiertem Schrittmacheraggregat.
Beide Paddles werden seitlich unter den Achseln platziert.
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Defibrillation mit Klebeelektroden:
Die Klebeelektroden werden an gleicher Stelle wie die Paddles aufgeklebt oder alternativ
vorne im 3. Zwischenrippenraum in der Mitte der Klavikularlinie und hinten am Rücken neben der Wirbelsäule in Höhe des Herzens
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die Bilder stammen von www.pflege-reanimation.de